150 Jahre Hollenbach
mit Hand und Verstand
So ein rundes Jubiläum ist Grund genug, Vergangenes Revue passieren zu lassen, Aktuelles zu beleuchten und einen optimistischen Blick in die Zukunft zu wagen. Ein Interview zum Jubiläum mit Hollenbach Geschäftsführer Alfonso Buttice, veröffentlicht im Frühjahr 2019, im NFB Fachmagazin, Neues Forum Baumanagement e V., Farbe Gestaltung Bautenschutz, finden Sie hier…
INTERVIEW:
K&K Hollenbach GmbH Co. KG
Seit 150 Jahren.
„Moderne Tradition in Farbe.“
Wenn der Unternehmer Alfonso Buttice heute 2019 zurückblickt, dann mischen sich bei ihm eine Vielzahl von Eindrücken, denn er hat 2003 damit begonnen, den Malerbetrieb Hollenbach von Klaus Hollenbach zu übernehmen.
Nie stand für den gebürtigen Sizilianer, der im hohen Norden von Deutschland aufgewachsen ist, in Frage den Betrieb umzubenennen. Tradition war und ist heute dem 48-jährigen Malerund Lackierermeister ein wichtiges Gut. Für ihn steht fest, dass es ohne Tradition keine Moderne gäbe. Diese Begriffe gehören für ihn genauso zusammen wie Tag und Nacht.
NFB Aktuell nahm das 150jährige Firmenjubiläum zum Anlass mit dem heutigen Unternehmenslenker über die Zukunft von Hollenbach zu sprechen.
Redaktion: Wie fühlen Sie sich heute zum Beginn des Jubiläumsjahres Ihres Unternehmens?
Alfonso Buttice: Ich fühle mich gut, denn Tradition ist für mich immer wieder die Möglichkeit zurückzublicken. Dieses Innehalten ist heute wichtiger denn je.
Redaktion: Was ist Ihnen dabei so besonders wichtig?
Alfonso Buttice: Unsere Gegenwart ist von einer Schnelligkeit geprägt, die uns kaum Zeit lässt den Moment wirklich zu genießen. Aber gerade die Momente sind es, die uns Menschen ausmachen. In jedem Augenblick liegt für uns die Chance zur Achtsamkeit und Wertschätzung. Für mich ist Zukunft auch ein Stück gelebte Gegenwart.
Redaktion: Wie lange wirken dann auf Sie die 150 Jahre, die Ihr Unternehmen 2019 besteht?
Alfonso Buttice: Dies ist ein Zeitraum, den ich nur durch meine Erinnerungen gespickt mit Notizen meiner Vorgänger definieren und beschreiben kann. 150 Jahre, das sind für mich viele Generationen von Unternehmern.
Redaktion: Lassen Sie uns und unsere Leser den Zeitstrahl mit Leben, Namen und Ereignissen füllen.
Alfonso Buttice: Ja gern. So kommt gleichsam Leben in die Vergangenheit. Angefangen hat alles mit der Gründung von Hollenbach am 25.03.1869 durch Malermeister Friedrich Hollenbach. Damals lag einer der Arbeitsschwerpunkte auf dem Bemalen von Kutschen, denn Autos gab es noch keine, die man hätte lackieren können. Carl Hollenbach führte das Unternehmen in das Zeitalter der Industrialisierung. So waren Kunden aus der Industrie fast eine zwangsläufige Folge. Jahre später übernahm Karl Hollenbach und führte den Malerbetrieb in der dritten Generation durch die Wirren des Krieges. 1967 übernahm mein Ziehvater Klaus Hollenbach den Betrieb und schuf 1988 das heutige Betriebsgebäude in Mümmelmannsberg. 2003 habe ich dann, wie bereits erwähnt, die ersten 50% der Unternehmensanteile übernommen und 2008 die zweite Hälfte. Klaus Hollenbach hat mich dann bis 2010 noch zwei Jahre als wertvoller Berater begleitet. Somit bin ich die 5. Generation einer Handvoll Unternehmer.
Redaktion: Danke für diese lebendige Schilderung der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Was sind heute die Schwerpunkte Ihres Unternehmens?
Alfonso Buttice: Als erstes habe ich einen guten Namen für Malerarbeiten übernommen, den es zu halten galt. Dank meiner Mitarbeiter ist dies bis heute sehr gut gelungen. Wir zählen in Sachen Malerarbeiten zu den Besten im Handwerk. Unser Motto lautet: Exzellent im Detail.
Redaktion: Sie haben früh erkannt, dass Bodenbelag und Malerarbeiten zusammengehören?
Alfonso Buttice: Ja, wie oft im Leben sind es Menschen, die zusammenkommen und gute Ideen haben. So war es seinerzeit Jürgen Merschmann, der mit mir die Hollenbach Concept Böden gegründet hat. Heute bieten wir auch hier in zweiter Generation unseren Kunden Boden Decke Wand sozusagen aus einer Hand.
Redaktion: Können Sie unseren Lesern das einschränkende Sozusagen etwas genauer erklären?
Alfonso Buttice: Das tue ich gern. Wir sind zwei selbstständige Handwerkseinheiten unter einem Dach mit eigenen Geschäftsführern und rechtlicher Selbstständigkeit. Hollenbach Malerbetriebe und Hollenbach Concept Böden arbeiten aber nahtlos im Sinne unserer Kunden zusammen.
Redaktion: Welchen Zusatznutzen haben dadurch Ihre Kunden?
Alfonso Buttice: Da die Zusammenarbeit hausintern vorbereitet und abgestimmt wird, haben unsere Kunden in der Regel nur einen Ansprechpartner. Dadurch laufen die Baustellen in der Praxis reibungsloser. Besonders in der immer hektisch werdender Bauablaufplanung ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Mit Jirko Holena, der die Geschäftsführung der Hollenbach Concept Böden step by step von Jürgen Merschmann übernommen hat, macht die Koordination der Baustellen richtig Spaß.
Redaktion: Klingt aufs erste sehr überzeugend.
Alfonso Buttice: Klingt nicht nur so, es ist es.
Redaktion: Alle Welt klagt über Nachwuchs im Handwerk. Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Unternehmens?
Alfonso Buttice: Wir nutzen derzeit die Gunst der Stunde und treffen Vorsorge für die Zukunft.
Redaktion: Geht es für unsere Leser etwas konkreter?
Alfonso Buttice: Gern. Kein Tag vergeht bei uns, an dem wir nicht konkret an uns arbeiten. Zu unseren ständigen Hausaufgaben gehören Qualitätssteigerung, Ablauforganisationsverbesserung und Nachwuchspflege. Unsere Homepage zeigt jedem jugendlichen interessierten Menschen, welche Karrierechancen Hollenbach bietet und wie interessant das Berufsbild ist. Wir machen nicht viele Worte, sondern lassen, im wahrsten Sinne des Wortes, Bilder sprechen. Integration ist für uns nicht nur eine Worthülse.
Redaktion: Haben Sie damit Erfolg?
Alfonso Buttice: Nicht immer, aber immer öfter. Derzeit haben wir neun Lehrlinge in der Ausbildung. Das ist unsere Zukunft.
Redaktion: Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Unternehmens und Ihres Handwerks?
Alfonso Buttice: Ich sehe die Zukunft für unser Handwerk sehr farbig. Der Blauanteil meines Structograms zeigt mir täglich eine Vielzahl von Chancen. Mein Rotanteil hilft mir und unseren Mitarbeitern diese zu nutzen und der Grünanteil lässt uns jeden Tag sympathisch rüberkommen. Die Farbe hilft uns bei Hollenbach jeden Tag das Grau des Alltags besser zu meistern.
Redaktion: Herzlichen Dank für das interessante und kurzweilige Gespräch.
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